Ein Mensch, der einen Ayurveda-Praktiker ein erstes Mal besucht, weiß meist noch nicht viel von der einzigartigen ayurvedischen Heilkunst, die dem Ganzen zugrunde liegt. Dennoch entfaltet die Massage ihre Wirkung:
Sie führt zu einem "Berührtsein", einem Wohlgefühl, einer körperlichen Entspannung, einer Stille oder Entspannung des Geistes und der Gedanken, oder einer Erkenntnis in Form eines "Aha"-Effektes unterschiedlichster Art.
"So bin ich noch nie berührt worden."
"Ich hatte das Gefühl du kennst mich schon immer."
... waren verwunderte Aussagen von Klient*innen nach einer Abhyanga, der ayurvedischen Ganzkörpermassage mit warmem Öl. Öffnet ein Klient nach einer Abhyanga, oder einer Mukabhyanga, der Ölmassage insbesondere von Kopf, Gesicht, Dekolleté und Schultern, wieder die Augen, sind das nicht selten seine erstaunten Kinderaugen aus früheren Tagen, die sich an Urvertrauen und Geborgenheit erinnern.
Das Geheimnis liegt in der Qualität der Berührung, der offenen und zu hundert Prozent auf den Gast fokussierten Einstellung des Therapeuten und der universellen Wirksamkeit der elementaren Kräfte.
„Gleiches verstärkt Gleiches, Gegensätzliches gleicht ein Zuviel oder Zuwenig aus." Wasser löscht Feuer, Wärme mindert Kälte, Feuchtigkeit hebt Trockenheit auf. So auch in der ayurvedischen Massage. Die Therapeut*innen versorgen Trockenheit mit Öl, geben auf Kälteempfinden Wärme, beruhigen zu viel Hitze im Körper durch Kühlung und aktivieren verlangsamte körperliche Prozesse durch anregende und stoffwechselstimulierende Behandlungen.
Unbewegliches, wie blockierte Gewebe und verstopfte körperliche Leitungsbahnen, behandeln sie mit bewegenden und lösenden Kräuterölen und lösenden Techniken. Die Behandelnden beruhigen den durch ein zu schnelles Leben Gestressten mit einer sanften und umhüllenden Ölmassage. Dem durch Kummer und Leid Verhärteten begegnen sie mit den Qualitäten Weichheit und Wärme.
So kommt es, dass die Klient*innen nach einer Behandlung die Erfahrung machen, zu fühlen, was ihr Mangel ist. Sie bekommen einen (ersten) Ausgleich zu dem, was sie nicht mehr ganz sein lässt. Sie fühlen sich gesehen und verstanden und bekommen eine Ahnung von der möglichen Heilung, die insbesondere ihr Körper und Geist nötig haben. Das ist es, was Ayurveda „ganzheitlich“ nennt. Körper, Geist und Seele werden als ein Ganzes betrachtet und Mangel, aber auch Fülle, im Sinne von "zu viel", werden ausgeglichen.
Quelle: Rosenberg GmbH, Europäische Akademie für Ayurveda
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